Medaillenjagd in Köthen
Mit zwei Goldmedaillen, zwei Silbermedaillen und fünf Bronzemedaillen im Gepäck kamen unsere SG Friesen Kids vom 17. Judoturnier des Köthener Sportvereins 2009 zurück.
Unter Trainer-Leitung von Lukas Schiefelbein und Lucy Stahl sowie großer Fanunterstützung der mitgereisten Eltern haben unsere neun Judoka großen Kampfgeist gezeigt und ihr Bestes gegeben. Arthur Grosse (U 13) und Julia Lützkendorf (U9) konnten ihre drei Kämpfe alle gewinnen und holten sich somit den ersten Platz. In ihrem ersten Wettkampf überhaupt sicherte sich Anna Bischoff (U13) mit einem Sieg und einer Niederlage den 2. Platz. Ebenso zeigte unser Landesmeister Arthur Bier (U11) wieder tolles Judo. Mit einer knappen Niederlage und drei schönen Siegen belegte er am Ende Platz 2. Isabell Lützkendorf (U13) sicherte sich in ihrer schweren Gruppe (-44 kg statt eigentlich -40 kg) mit zwei Niederlagen aber auch einem Sieg den 3. Platz. Ebenso dritte Plätze gingen an Melina Stahl, Juli Tenor und Roman Kins und an unseren jüngsten Starter Tristan Kunze (alle U9). Alle waren wie gewohnt mit vollem Einsatz dabei und weitere wertvolle Wettkampferfahrung sammeln können!
Mal ein etwas anderer Wettkampf
Parallel zum Wettkampf in Köthen war Jenny Hemstedt bereits seit Freitag in Maintal unterwegs. Nach dem Kata-Lehrgang in Burg wurde ihr angeboten an der German Kata Open teilzunehmen, welche in diesem Jahr keine vorherige Qualifikation erforderte. Mit Uke Olaf Strosche vom AC Berlin ging es also Richtung Frankfurt zu diesem Event. Am Freitag Abend wurde nochmal intensiv geübt und ein paar letzte Feinheiten besprochen bevor es dann am Samstag frisch und ausgeschlafen auf die Matte ging.
Im Gegensatz zu einem „gewöhnlichen“ Turnier treten hier Tori und Uke als Paar gegen andere Paare an. Dabei soll eine vorgegebene Kata möglichst akkurat präsentiert werden. Die gemeinschaftliche Darbietung wird anschließend von Wertungsrichtern eingeschätzt und so ein Sieger bestimmt. In der gewählten Boden-Kata „Katame-no-Kata“ machten Jenny und Olaf direkt den Auftakt und eröffneten die Kategorie, welche mit insgesamt acht Paaren besetzt war. Mit einer ungewohnten Aufregung liefen die ersten Aktionen äußerst gut. Ein paar kleinere Patzer in der Mitte sorgten dann aber vermehrt für Unsicherheit und schlussendlich zu einem groben Fehler in der Positionierung. Der Versuch von Uke Olaf diesen Fehler auszugleichen wurde allerdings mit der Halbierung der Gesamtpunktzahl bestraft, sodass Jenny und Olaf auf dem letzten Platz landeten.
Dennoch war diese Veranstaltung eine komplett neue Erfahrung für Jenny, welche sie auch noch ein wenig weiter verfolgen möchte. Die German Kata Open erlaubte ihr zudem vielen Welt- und Europameistern zuzusehen und sich weitere Feinheiten für sich selbst, aber auch für das Training abzuschauen.
LEM M/F
Am Sonntag fanden dann auch die Landesmeisterschaften in der Altersklasse Männer und Frauen statt. Jakob Schiek war hierbei nicht nur selbst Kämpfer sondern vertrat auch das Präsidium des JVST. Ferner wurde ihm damit die sportliche Leitung der Veranstaltung in Halle anvertraut.
In seinem ersten Kampf gegen Teamkollegen Dennis Dürgerov warf Jakob O-uchi-gari und sicherte sich den Sieg mit einer Festhalte. Domfalke Dennis hatte in seinem zweiten Kampf Schwierigkeiten seinen Griff durchzubringen und fiel auch hier zwei mal auf die Seite. Jakob gelang es jedoch den dritten Kämpfer der Gruppe einmal gegenzudrehen und anschließend auch seinen eigenen tiefen Seoi-nage durchzubringen.
Damit sicherte sich Jakob seinen ersten Landesmeistertitel überhaut und setzt die Titelreihe nach Arthur Bier in der U11 und Tillmann Ruppe in der U15 fort. Auch Jenny Hemstedt erhielt kampflos den Titel als Landesmeisterin, womit sich beide Trainer der Friesen zur deutschen Pokalmeisterschaft qualifizierten. Allerdings trat Jakob seinen Platz an den Zweitplatzierten ab und auch Jenny verzichtete auf ihren Startplatz.
Insgesamt war die Veranstaltung mit nur 15 Startern leider sehr schwach besucht, sodass an dieser Stelle nochmal alle älteren Sportler zur Teilnahme an Wettkämpfen ermutigt werden sollen. Das anschließende gemeinsame Randori zeigte auch direkt, dass ein Kampf im Judo vor allem auch ein Miteinander und nicht nur ein Gegeneinander ist.
Traditionell zum 03.10. trafen sich wieder Judoka aus ganz Deutschland zum Sachsen-Anhalt-Randori. Die Naumburger wurden an diesem Tag durch Moritz Ruth, Tristan Kunze, Roman Kins, Amelie Bier, Familie Weinelt und Familie Hülße sowie Trainern Jenny und Jakob vertreten. Nach gemeinsamer Erwärmung und einem kurzen technischen Teil gaben Klein und Groß in bis zu 10 Runden Standrandori alles. Hierbei war es für Moritz und Tristan des erste Randori und Roman musste regelrecht zu einer Pause animiert werden. Nach der großen Mittagspause für alle ging es anschließend nochmal im Boden weiter. Ein kurzes warm-up und erneut bis zu 10 mal die Möglichkeit sich freundschaftlich mit einem Partner am Boden über die Matte zu rollen. Vor allem an die Kleinsten ein großes Lob für das Durchhaltevermögen!
Jenny
„Geschwister Stahl-Lützkendorf Turnier“ in Lauchhammer
Am Samstag machten sich Melina und Lucy Stahl mit Papa Christian sowie Julia und Isabell Lützkendorf mit Mama Claudia gemeinsam mit Trainerin Jenny auf den langen Weg nach Lauchhammer zum Wettkampf. Eine kurzfristige Entscheidung vor Ort fiel dann dahingehend aus, dass Lucy, welche eigentlich nur als Erwärmungspartnerin mitgekommen war, doch auch selbst antrat. Gewogen, umgezogen und erwärmt ging es sehr pünktlich los.
Angefangen mit den jüngsten trafen wieder Julia und Melina aufeinander. In einem sehr ausgeglichenem Kampf machten es beide nicht einfach für den Kampfrichter nach Ablauf der Kampfzeit eine Entscheidung zu fällen. Am Ende wurde jedoch Julia zum Sieger ernannt. In den nächsten drei Kämpfen konnten beide Mädchen jeweils zwei Siege holen mit schönen Techniken am Stand und im Boden. Gegen die spätere Erstplatzierte aus der Gruppe konnten sich zwar beide nicht durchsetzen, kämpften aber gewohnt energisch und ließen sich im Vergleich zu den anderen Gegnerinnen nicht so einfach umrennen. Am Ende stand Julia somit auf Platz 2 und Melina auf Platz 3.
Auf Isabell und Lucy wartete an diesem Tag ein besonders hartes Pflaster da der Wettkampf gleichzeitig auch als Bundessichtungsturnier ausgeschrieben war. Nach vier Niederlagen und kleinen Beulen an Stirn und Nase ist Isabell aus ihrem äußerst stark besetzten Pool vorzeitig ausgeschieden. Dennoch gab sie sich Mühe lange stehen zu bleiben und die Vorgaben von außen umzusetzen. Ebenso war der Tag für Lucy nach zwei Niederlagen vorbei, wobei der Mut an dieser Stelle wenigstens mit Bronze honoriert wurde. Eine Medaille, die freundschaftlich mit Kameradin Isabell geteilt wurde.
LEM U15
Direkt am nächsten Tag ging es für Lucy Stahl und Tillmann Ruppe nach Merseburg zur Landesmeisterschaft. Hierbei traf Lucy im ersten Kampf direkt auf Sportschülerin und spätere Landesmeisterin Sina. Trotz hartem Griffkampf und Kampfeinsatz unterlag Lucy nach einem Konter und einer Kombination der Gegnerin. Im anschließenden Kampf um Platz drei legte Lucy gut vor und dominierte deutlich in Stand und Boden. Ein kleiner taktischer Fehler ließ sie jedoch in Rückstand geraten, welchen die Gegnerin anschließend in einer Festhalte zum Abschluss bringen konnte. Somit Platz 5 für Lucy.
Für Tillmann war es heute ein kleines „come-back“. Nach beinahe vier Jahren Wettkampfpause startete er auf Grund seiner enormen Körpergröße in der Kategorie +66 kg. Seine langen Arme und Beine wusste er dabei gut zu nutzen und beförderte sich nach zwei schnellen Siegen durch O-uchi-gari und O-goshi ins Finale. Hier ging er durch Ko-uchi-makikomi in Führung und kämpfte anschließend taktisch clever und nach Vorgabe. Am Ende holte Tillmann sich aber noch den Ippon durch einen Konter des Gegners und somit den Landesmeistertitel in seiner Alters- und Gewichtsklasse!
Jenny
Es war wieder ein judoreiches Wochenende für die Naumburger Friesen. Am 16.09. ging es für Jenny Hemstedt, Tom Luca Stahl, Marc Dewaldt und Jakob Schiek zum Kata-Lehrgang nach Burg, wo sich alle vier mit Inhalten ihrer jeweiligen nächsten Dan-Prüfungen auseinandersetzten. Jakob vertrat außerdem in seiner Funktion als Vorstandsmitglied des Judo-Verbands Sachsen-Anhalt den Verband.
Am Sonntag hieß es dann wieder kämpfen. Von dem guten duzend startfähiger Naumburger traute sich nur Arthur Bier bei der Landeseinzelmeisterschaft U11 in Halle anzutreten. Er kämpfte in einer vorgepoolten K.O.-Liste. Seine Poolkämpfe konnte er beide schnell und dominant für sich entscheiden und zog somit ins Halbfinale ein. Auch für dieses brauchte er nur zwölf Sekunden, bevor er seinen Gegner mit einem Ippon-seoi-nage auf die Matte beförderte. Im Finale wartete ein starker Gegner vom SV Halle auf Arthur. Der Kampf ging hin und her – beide Sportler hatten gute Chancen, griffen viel an, wichen aber auch gut aus und rangen bis in die letzten Sekunden um den Sieg. 15 Sekunden vor Ende der regulären Kampfzeit konnte Arthur aber seinen Wurf endlich vollends durchbringen, seinen Gegner auf halben Punkt werfen und diese Wertung die letzten Sekunden verteidigen. Damit wurde Arthur völlig verdient Landesmeister U11!

Im Anschluss fand der Landesmannschaftscup der Frauen und der zweite und finale Kampftag des Landesmannschaftscups der Männer statt. Leider fanden sich bei den Frauen in diesem Jahr nur zwei Teams: Die Frauenpower Naumburg von den Friesen um Kapitänin Jenny Hemstedt und die Frauen des JC Halle. Am Ende siegten die Hallenserinnen mit 2:1 gegen die Naumburgerinnen. Den Ehrenpunkt holte Youngstar Hannah Möttig, ihr zur Seite standen Lisa Weinelt und Helen Bartsch (TSV Tangermünde)
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Bei den Männern waren dieses Jahr fünf Mannschaften am Start. Der „HaldensleberJCHalle“ lag nach dem ersten Kampftag ungeschlagen auf Platz 1, es folgte der SV Blau Rot Pratau mit drei Siegen und einer Niederlage und die dritten Plätze teilten sich mit je einem Sieg und zwei Niederlagen die „Zerbster Silberrücken“, die „KG Harz“ und die „KG Domfalken Burgadler“ aus unseren Naumburger Domfalken und den Kämpfern des TSV Tangermünde. Die Ausgangssituation an Kampftag zwei war also sehr offen, und Kapitän Jakob Schiek und Manuel Weinelt (der leider verletzt nur vom Rand unterstützen konnte) rechneten dem Team Chancen auf Bronze aus und bereiteten das Team bei der Erwärmung entsprechend vor.
Der erste Brocken wartete sofort: Der SV Blau Rot Pratau. Seit es den LMC gibt klare Medaillenfavoriten und unter ihrem Kapitän Julius Hannig immer top vorbereitet und jeder Kämpfer sehr gefährlich. Aber das sind unsere Jungs auch. Die Pratauer gingen -81 kg gegen unseren Frank Hülße zunächs in Führung, doch Dennis Dürgerow sorgte -73 kg für den Ausgleich. Dann brachte Linus Hartmann uns nach einem Zitterduell +90 kg sogar in Führung, bevor die Pratauer -90 kg gegen Ernando Karriqi ausglichen. 2:2 vor der letzten Gewichtsklasse -66 kg. Und hier holte Paul Hülße den Sieg in einer Mannschaftbegegnung, die als Niederlage eingerechnet war! Was für ein Paukenschlag. Und diesen Schwung nahmen die Greifvögel in die Begegnung gegen die KG Harz mit: Kapitän Jakob Schiek (-81), Vasile Turuta (-73) und Linus Hartmann (+90) holen in schneller Folge drei Punkte und damit den vorzeitigen Sieg gegen die KG Harz, da spielte es erstmal auch keine Rolle, dass Ernando Karriqi und Paul Hülße ihre Begegnungen verloren – zweiter Sieg des Tages. Das Team war nun auf Wolke Sieben, dennoch war Bronze noch nicht ganz sicher, konnte aber in der Begegnung gegen die Zerbster Silberrücken fest gemacht werden. Noch einmal pushte Kapitän Jakob sein Team und dieses steigerte sich noch einmal: Paul Rudolph (-81), Dennis Dürgerow (-73), Ernando Karriqi (+90) und Linus Hartmann (-90) holten alle vorzeitig den Sieg. Ernando zeigte in seinem Kampf den in letzter Zeit viel geübten Ura-nage und wie immer den Kampfgeist eines Löwen. Den letzten Punkt musste Paul Hülße nach sehr starkem und engem Kampf leider an Zerbst abgeben. Dennoch war damit klar: Bronze war sicher!
Es ging in den letzten Kampf des Tages gegen den HaldensleberJCHalle, das mit Abstand dominanteste Team der Saison, ungeschlagen an Kampftag eins und auch ihre ersten zwei Begegnungen des Tages konnten sie für sich entscheiden. Aber die Greifvögel war nach den Siegen des Tages auf Wolke sieben und wollte jetzt noch einmal alles rausholen. Und es gab automatisch einen Sieg auf der Naumburger-Tangermünder Seite: Der HaldenleberJCHalle konnte die niedrigste Gewichtsklasse nicht besetzen, sodass Paul Hülße kampflos schon den ersten Punkt holte. Vasile Turuta unterlag jedoch leider -81 kg dem starken Hallenser Gegner. Dennis Dürgerow machte es seinem unglaublich erfahrenen Kontrahenten -73 kg schwer und kämpfte sehr klug und überlegt, irgendwann geriet er aber doch in eine Festhalte, aus der er nicht mehr entfliehen konnte – 1:2. Es ging ins Schwergewicht. Ein weiteres Mal stellte sich Linus Hartmann nach oben gegen den 210 cm und 125 kg Hünen aus Haldensleben. Nach der regulären Kampfzeit hatten beide Kämpfer je zwei Shido und dann nach weiteren eineinhalb Minuten Verlängerung knackte Linus den Bär von einem Mann und hielt die KG Domfalken Burgadler im Rennen 2:2 – ein unglaublicher Kraftakt und ein starker Kampf. Es ging in die -90 kg, und Ernando Karriqi ging für den letzten Kampf des Tages unseres Teams auf die Matte. Er kämpfe wie ein Löwe und hielt alles gegen den erfahrenen Gegner, der letzte Jahr bei der Veteranen WM an den Start ging – diesen Erfahrungsvorsprung konnte Ernando heute noch nicht aufholen. Aber dennoch eine starke Leistung vor allem unserer Nachwuchskämpfer Ernando, Linus und Paul.
Damit schien Silber vom Tisch zu sein, aber dann kam die Nachricht von der anderen Matte, mit der niemand an diesem Tag gerechnet hatte: Zerbst schlägt Pratau – deutlich. Und dann verloren die Blau-roten auch noch gegen den HaldensleberJCHalle. Damit hieß es nach zwei Kampftagen: HaldenleberJCHalle ungeschlagen auf Platz eins; aber dahinter standen nun der SV Blau Rot Pratau und die KG Domfalken Burgadler mit jeweils vier Siegen. Es ging also darum welches Team mehr Siege in den Einzelbegegnungen aufzuweisen hatte. Und es hätte knapper nicht sein können: 20 Einzelsiege für ein Team, 21 für das andere. Und diesen einen Siegpunkt mehr hatte Pratau, damit Naumburg-Tangermünde auf Platz drei und damit Bronze. Aber das ist kein Grund sich zu ärgern, die Ambition und das Ziel war Bronze. Dass wir fast Silber erreichten zeigt, mit welcher Energie und welchem Kampfgeist wir an die Matte gingen. Als der LMC startete kämpften wir drei Jahre am Stück gegen den letzten Platz; inzwischen haben wir uns fest bei den Teams etabliert, die um die Medaillenränge kämpfen. Wir haben sehr starke und vor allem viele weiterversprechende Einzelleistungen in dieser Saison aus unseren Reihen bejubeln können. Und das ist es, warum es uns in unserer Mannschaft geht: Sieg und Niederlage, Ippon und Shido, wir erkämpfen alles als Team und jeder kann seinen Beitrag leisten.
Deshalb auch wieder: Danke an Jenny und Manuel, die sich verletzt dennoch als Betreuer zur Verfügung stellten und an Irina und Martina für die Fotos. Auf eine ebenso starke Saison 2024 und um es mit den Worten unseres Ernandos zu sagen: Nächstes Jahr Silber.



Deshalb auch wieder: Danke an Jenny und Manuel, die sich verletzt dennoch als Betreuer zur Verfügung stellten und an Irina und Martina für die Fotos. Auf eine ebenso starke Saison 2024 und um es mit den Worten unseres Ernandos zu sagen: Nächstes Jahr Silber.
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Hajime!
Jakob









