Am Samstag machten sich gemeinsam mit Jenny eine kleine Mädels-Gruppe bestehend aus Hannah Möttig mit Freundin Mara, Jocelyn Grosse und Amelie Bier auf den Weg zum 30. Sparkassen-Cup nach Werdau. Das besondere an diesem Turnier war, dass die Beteiligung ausschließlich weiblich war. Mit insgesamt 70 Sportlerinnen aus 10 verschiedenen Vereinen handelte es sich zwar um ein eher familiäres Turnier, dennoch gab es ausreichend Kämpfe für alle.
Als erstes ging es für Jenny auf die Matte. Nachdem eine ihrer Gegnerinnen für das Tragen eines Nasenpiercings disqualifiziert wurde, blieb ihr nur noch eine weitere Kämpferin, gegen die sie im Modus "best of three" antrat. Jenny ließ der deutlich jüngeren und unerfahreneren Sportlerin viel Zeit zum angreifen und ausprobieren, holte sich aber am Ende dennoch zwei Siege und damit die Goldmedaille.
Amelie und Jocelyn starteten in der selben Gewichtsklasse mit einer weiteren Sportlerin aus Leipzig. Gegen die langen Arme und Beine konnten sich beide leider noch nicht durchsetzen, sodass sie nun untereinander die Verteilung von Silber- und Bronzemedaille auszukämpfen hatten. Das Duell ging dieses mal an die etwas fittere Jocelyn, da Amelie noch von einer vorherigen Mandelentzündung geschwächt war.
Den Abschluss machte dann Hannah. In insgesamt vier Kämpfen konnte sie ihre Vielseitigkeit im Judo zeigen. Dabei kämpfte sie unter anderem auch gegen Jennys Gegnerin und eine Sportlerin aus Jennys Frauenmannschaft in der Verbandsliga Sachsen und gewann beides sehr dominant. Der nächste Kampf gegen eine körperlich deutlich überlegenere Sportlerin verlangte Hannahs ganze Willenkraft. Nach über 7 Minuten Kampfzeit schaffte sie es dann einen Angriff erfolgreich zu kontern und kämpfte somit als nächstes um die Goldmedaillie. In diesem letzten Kampf des Tages traf sie dabei auf eine starke und vor allem ausgeruhte Ukraineren - Hannah wurden nach diesem langen und harten Kampf nämlich lediglich 5 Minuten Pause gegönnt. Nach zwei Shidos für das unbedachte Verlassen der Kampffläche versuchte sich Hannah nochmal aufzuraffen und zeigte wieder aktiven Griffkampf. Allerdings fehlte am Ende die nötige Kondition und die Ukrainerin konnte mit einem tiefen Seoi-nage abschließen. Somit zwar "nur" Silber für Hannah, dennoch zeigte sie sich sehr zufrieden mit ihrer eigenen Leistung (und das kann sie auch sein).
Im Anschluss führ die Mädchen-Bande noch ins Freizeitbad nach Gera, wo die Geburtstagsfeier von Hannahs Bruder unbeabsichtigt gecrasht wurde und zum Abschluss gab es dann noch eine ungesunde Stärkung bei McDonald's.
Sätze wie "Das war der geilste Wettkampf seit langem" oder "Auch wenn der Wettkampf nicht so erfolgreich war, hat es mega Spaß gemacht" lassen das Trainerherz dann gleich höher schlagen und zeigen, dass nicht des Gewinnen sondern das Dabeisein das Wichtigste ist!
Jenny
Zwei Friesen starteten am vergangenen Wochenende zur Meisterschaft der Landesverbände Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, bei der sich die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften der jeweiligen Altersklassen verdient werden konnten.
In der U18 -60kg startete unser Sportschüler Kalle Richter. Als einer von acht Startern kämpfte er sich mit tollem Judo und dadurch vorzeitigen Siegen gegen Sportler aus Erfurt und Jena ins Finale durch. Dort wartete sein Trainingskamerad vom Landesleistungszentrum Halle Jonas Purschke. Nach einem harten Kampf konnte Kalle einen Angriff des Dessauers sauber auf Ippon kontern und sich so den Titel "Mitteldeutscher Meister 2022" sichern. Damit geht es für Kalle am 08. und 09. Oktober nach Leipzig zur Deutschen Meisterschaft. Die Stützpunkttrainer lobten vor allem Kalles Vielseitigkeit und Überlegtheit in den Kämpfen. Viel Erfolg bei der Deutschen Meisterschaft Kalle!
Am Sonntag ging dann Tom Luca in der U21 -60kg an den Start. Zwar unterlag er seinen Kontrahenten aus Sachsen und Thüringen, dass diese aber beide später auf dem dritten Platz landeten zeigt, dass Tom Luca sich hier mit den Besseren der Gewichtsklasse zu messen hatte. Er beendete das Turnier auf Platz 7, kämpfte aber wie immer beherzt wie ein Löwe.
Nach dem Turnier halfen Jakob und Tom Luca dem Ausrichter JC Halle (bei dem beide regelmäßig trainieren) noch beim Abbau und Wiederaufbau in der Trainingshalle.
Der nächste Wettkampf für unsere Jüngeren findet am 15. Oktober in Köthen statt. Wir hoffen auf breite Teilnahme.
Hajime!
Jakob
In der letzten Woche ging es für unseren Trainer Jakob Schiek in das dritte Jahr der Veteranen-WM. Dieses mal begleitet vom Quedlinburger Freund Lars Floreck, für den dies die erste WM war. Nach einer ca. 7 Stündigen Anreise mit dem Auto nach Krakau in Polen folgte direkt ein letztes Training als ultimative Vorbereitung auf die anstehenden Kämpfe.
Den nächsten Morgen ging es dann früh los. Um bei der Waage und Akkreditierung weit vorne in der Schlange zu sein, standen sie bereits 90 Minuten vor Beginn an. Nachdem bei beiden das Gewicht stimmte, konnte der Tag genossen werden. Gemeinsam mit Team USA schauten sie sich die Kämpfe des Tages an, während die eigene Anspannung auf die am nächsten Tag anstehenden Kämpfe langsam anstieg. Am Abend standen dann auch schon die Begegnungen fest - beide starteten ohne Freilos im weißen Judogi und auf der selben Tatami.
Ebenso trafen beide in ihrer Begegnung auf den späteren Poolsieger und rutschen nach jeweils einer Auftaktniederlage in die Trostrunde. Lars erster Gegner lies ihm nicht einmal die Chance zuzugreifen, sicherte sich am Ende aber auch die Goldmedaille. In der Trostrunde konnte Lars zwar einen guten Angriff bringen, allerdings reichte es noch nicht aus, um auf diesem Niveau schon mitzukämpfen, sodass er leider nach zwei für ihn viel zu kurzen Kämpfen ausschied. Dennoch motivierte ihn diese Veranstaltung zum weiteren harten Training und stelle definitiv sein Jahres-Highlight dar!
Jakob fiel in seinem ersten Kampf auf den Uchi-mata des Aserbaidschaners, der Versuch sich noch ausreichend auf den Bauch zu drehen wurde von den Kampfrichtern jedoch nicht als erfolgreich angesehen. Dieser Waza-ari Rückstand brachte Jakob dazu seine Griffstrategie zu ändern, wodurch der Gegner eine neue Öffnung für einen tiefen Seoi-nage nutzte. Dieser eindeutige Ippon beförderte auch Jakob in die Trostrunde. Den dort auf ihn wartenden Georgier legte Jakob dann Zielsicher mit seinem viel geübten Ken-Ken-O-uchi-gari auf die Seite und sicherte sich seinen ersten internationalen Sieg mit einer anschließenden Festhalte gegen den wild zappelnden Konkurrenten. Wie beflügelt von diesem Sieg traf er auf einen äußerst starken Ukrainer, der Jakob zunächst scheinbar dominierte. Doch Jakob setzte sich von Hajime zu Hajime immer weiter durch und konnte seinen Rivalen am Ende glatt auf den Rücken schmeißen und ihn damit sieglos wieder nach Hause schicken. Damit erreichte Jakob das "kleine Finale" und den Kampf um das begehrte Metall. Seinem persönlichen Ziel zum Greifen nah ging es in einen sehr ausgeglichenen Kampf gegen den Slowaken. Nachdem Jakob seinem Gegenüber gleich zwei mal hintereinander unbeabsichtigt ins Gesicht fasste, merkte man ihm das unbehagen darüber deutlich im kampfstil an. Er schaffte es aber auch hier sich wieder einzukämpfen und dominierte zunehmend. Nach einem Kampf von insgesamt 5:29 Minuten gelang es Jakob dann seinen jetzt neuen Freund buchstäblich in die Knie zu zwingen. Der Slowake verletzte sich das Knie und klopfte am Boden ab, was Jakob nach diesem harten Kampf die ersehnte Bronze-Medaille einbrachte! Überglücklich trug Jakob dann noch den Verletzten von der Kampffläche und bedankte sich bei allen Trainern und Freunden aus aller Welt, die ihn immer unterstützt haben und ihm zu diesem enormen Erfolg gratulierten.
Herzlichen Glückwünsch natürlich auch vom ganzen Verein der SG Friesen Naumburg 2005 e.V. und auf dass diese erste Medaille nicht die letzte bleiben soll!
Hajime!
Jenny
Am Geburtstag unseres Top-Kampfrichters Christian Kaiser fuhren Jenny Hemstedt, Amelie Bier mit Frank und Paul Hülße sowie Martina Josten-Hülße nach Potsdam, um ihm persönlich zu gratulieren. Rein zufällig fand gleichzeitig bei Christians „Studiumsverein“ SG Motor Babelsberg ein Wettkampf statt.
Amelie kämpfte in der U15 in der Gewichtsklasse -48 kg und durfte viermal auf die Matte. Sie nutzte das Turnier als Vorbereitung auf den „Mädelstag“ nächste Woche in Werdau. Amelie zeigte vor allem, dass sie in den letzten Monaten ihre Defensive stark verbessert hat. Zwar reichte das heute noch nicht für einen Sieg, aber mit ein bisschen mehr Selbstvertrauen dürfte nächste Woche mehr drin sein als die etwas undankbare „Holzmedaille“. Dennoch hat sich Amelie somit als einziges Mitglied unserer Judo-Jugend eine Chance auf einen neuen Patch gesichert, weil dafür die Teilnahme am Turnier in Potsdam eine Voraussetzung war.
Jenny startete bei den Frauen -57 kg. Ihren Angriffen fehlte heute das letzte bisschen nötiger Biss, denn in allen ihrer drei Kämpfe wurde sie bei eigenen Angriffen gekontert. Dennoch erkämpfte sich Jenny die Bronzemedaille heute, da sie zweimal über die volle Kampfzeit ging.
Frank kämpfte zweimal gewohnt mit dem Herz eines Tigers, in seinem ersten Kampf unterlag er seinem Berliner Gegner nur knapp. In seinem zweiten Kampf traf er auf den sehr erfahrenen späteren Goldmedaillengewinner, der ihn „aus dem Turnier kickte“.
Angespornt vom Kampfgeist ihres Mannes drehte Martina voll auf und konnte in einem sehr spannenden Kampf nach anfänglicher Führung und Ausgleich durch die Gegnerin letztlich als Siegerin von der Matte gehen. In den anderen beiden Begegnungen unterlag sie zwar, die Bronzemedaille war damit aber super erkämpft.
Als Letztes aus der Familie und dem Verein ging Paul auf die Matte. In seinem Pool konnte Paul blitzschnell seine drei Gegner jeweils souverän und dominant besiegen und entschied auch das anschließende Halbfinale in nur wenigen Sekunden für sich. Das Finale konnte Paul zwar nicht für sich entscheiden, aber seine Kampfleistung wurde auch von mehreren anderen Trainern anerkennend gelobt. Da freut man sich doch über seine Silbermedaille.
Herzlichen Glückwunsch unseren Startern.
Nächste Woche geht es nur für die Frauen und Mädchen nach Werdau, was nur halb so weit weg ist wie Potsdam, auch die übrigen Termine im zweiten Halbjahr sind deutlich näher an Naumburg, sodass hoffentlich bald wieder mehr Starter mitkommen können – in diesem Sinne auch Riesenrespekt vor Familie Hülße / Josten-Hülße, die wieder aus der Nähe von Koblenz angereist sind.
Hajime!
Jakob