Eines der größten Traditionsturniere in Deutschland ist der internationale Tuzla-Cup, der neben einem sehr hohen Niveau auch einen sehr ernsten Hintergrund hat: es ist ein Gedenkturnier an die Stadt Tuzla in Bosnien und Herzegowina, die während des Balkankrieges in den 90ern ein positives Zeichen gegen Gewalt und Krieg setzten. Verschont würde die Stadt deswegen jedoch nicht und am 25.05.95 starben bei einem Beschuss 71 Zivilisten; fast alle davon jünger als 30 Jahre. Zum Gedenken an die Opfer und als Mahnmal, dass man auf der Matte kämpfen und als Freunde auseinandergehen kann und soll, veranstaltet der AC Berlin zum Jahrestag den Tuzla-Cup. Dieser zog auch dieses Jahr wieder über 500 Sportler aus Polen, Schweden, Kroatien, den USA, Niederlanden, Dänemark, Tschechien, Österreich, der Ukraine und allen Bundesländern Deutschlands an. Die Eröffnung durch den DJB-Vizepräsidenten Thomas Jüttner war auch geprägt vom Krieg in der Ukraine und dem Mahnen als Judogemeinschaft stets mit gutem Beispiel der friedlichen Verständigung voranzugehen.
Es hätte also kaum passender sein können, dass am Samstag mit Betreuer Jakob unsere ukrainischen Sportler Tymur Panteliev, Firdaus Babenidov und Ruslan Shylenko begleitet von Mohammed Khalmatov und der Schwester von Mohammed und Firdaus (als Betreuer) unter den Startern waren.
Für Firdaus und Ruslan war es der erste Wettkampf überhaupt und für Tymur auch erst der zweite.
Tymur kämpfte in der U18 -60kg. In seinem ersten Kampf zeigte er einen tollen De-ashi-barai und nutzte den Übergang dann sehr gut zur Würge. Damit zog er ins Viertelfinale ein, welches er nach starkem und hartem Kampf verlor. In der Trostrunde ging es nach Waza-ari zu Waza-ari (Tymur warf einen schönen tiefen Seoi-nage) ins Golden Score, in dem Tymur leider unterlag. Auf diesem Turnier ist der damit erreichte 9. Platz aber eine sehr starke Leistung. Auf dem Treppchen tummelten sich ausschließlich Kaderathleten.
Firdaus kämpfte in der U15 -50kg. Er startete mit einer Wertung gegen einen tschechischen Gegner in das Turnier, wurde dann aber gekontert. In der Trostrunde kämpfte er stark gegen einen Gegner mit dem blauen Gürtel aus Kronshagen (nahm ihn sogar einmal in die Festhalte), konnte seine Angriffe im Stand aber nicht durchbringen. Da der Kronshagener aber auch Firdaus nicht werfen konnte, versuchte er ihn ganz offensiv aus der Matte zu schieben und wurde dafür völlig korrekt mit Shido bestraft. Als er sich über die Strafe sehr stark gestikulierend beschwerte wurde er wiederum völlig zurecht wegen Unsportlichkeit disqualifiziert. Firdaus hätte ihn aber auch so bezwungen, er war der deutlich bessere Kämpfer. Im dritten Kampf kämpfte Firdaus wieder sehr aktiv wurde aber geworfen. Damit auch für ihn ein starker 9. Platz bei seinem ersten Turnier.
Ruslan kämpfte in der sehr starken U18 -73kg. In seinem ersten Kampf war ihm die Nervosität sehr anzumerken und er geriet schnell in eine Festhalte. In der Trostrunde kämpfte er deutlich besser und bemühte sich um aktiven Griffkampf. Dem Erfahrungsvorteil seines Gegners hatte er aber noch nichts entgegenzusetzen - damit schied Ruslan nach zwei Niederlagen aus.
Den harten und langen Tag (an dem Mohammed am Mattenrand als Betreuer von unschätzbarem Wert war!) beendeten die Naumburger mit dem obligatorischen Eis auf der Autobahn.
Nach kurzer Nacht fuhren am nächsten Tag Mohammed und Jakob gleich wieder nach Berlin, begleitet von Betreuer Sascha. Vor Ort stieß Jenny noch dazu, die bei den Sportfreunden des EBJC übernachtete.
Mohammed kämpfte nach dem anstrengenden Samstag in seinem ersten Wettkampf direkt in der Altersklasse Männer -73kg. In diesem Alter auf so einem Turnier eine Mammut-Herausforderung. Nach zwei Kämpfen war der Wettkampf für ihn leider vorbei. Trotzdem sollte auch Mohammed wie alle unsere Neulingsstarter stolz auf seinen Mut und seine Leistung sein.
Jenny kämpfte Frauen -63kg. Ihren ersten Kampf verlor sie über volle Zeit gegen die spätere Zweitplatzierte, in der Trostrunde konnte sie einmal mit einem schönen Wurf über die volle Zeit gewinnen, bevor im Kampf um den Einzug in das kleine Finale eine unlösbare Aufgabe wartete. Mit der Vorbelastung von 8 Minuten Kampfzeit war dieser Kampf bereits nach nur wenigen Sekunden entschieden und damit Platz 7 für Jenny - wiederum: beim Tuzla-Cup und eine Gewichtsklasse höher als üblich eine starke Leistung.
Auch Jakob hatte kein Gewicht gemacht und ging eine Gewichtsklasse hoch in die -81 kg Klasse. In seiner Altersklasse der Ü30 hatte er insgesamt drei Kämpfe, welche er jeweils sehr souverän und mit sauberen Techniken vorzeitig für sich entscheiden konnte. Damit erhielt Jakob auf diesem Turnier die Goldmedaille!
Vielen Dank an Sascha für die Hilfe bei der Betreuung am Sonntag. Und noch einmal großen Respekt an unsere ukrainischen Jungs, dass ihr bei diesem Turnier auf die Matte gegangen seid.
Jakob
In den Pfingstferien machten sich Tom Luca Stahl und Jenny Hemstedt als Teil des DJB-Juniorteams auf die lange Reise ins entfernte Bad Ems zum Judo-Festival. Nach 5h Autofahrt wurde am Donnerstagabend noch aufgebaut und die Planung für die anstehenden Tage besprochen sowie einheitlichen Ausstattung für alle Helfer in Form von Yoko-Socken, T-Shirts und Jacken ausgegeben.
Einheitlich gekleidet ging es am Donnerstag auch gleich direkt früh mit dem Mannschaftsturnier Yoko-Pokal der U15 los. Das DJB-Juniorteam betreute in der Wettkampfstätte die gesamte Zeit über ihren Jugendstand, welcher mit Griffkrafttester und Glücksrad gut ausgestattet war. Gleichzeitig durften aber auch alle Teamer das gesamte Festival besuchen und an alles Aktionen teilnehmen. Während Jenny dies nutzte, um an einer Fortbildung zum Thema Vereinsmanagement teilzunehmen, besuchte Tom Luca ein Seminar zum Thema Kata und Uke-Verhalten. Und in den Pausen wurde dann geholfen den gut besuchten Jugendstand zu betreuen.
Der Freitag lief etwas ruhiger ab, da an diesem Tag lediglich Training und kein Wettkampf stattfand. Dennoch fanden viele Festivalbesucher den Weg zum Jugendstand und nutzten die aufgebauten Angebote. Tom Luca nahm erneut an einem Seminar zum Schwerpunktthema Kata teil. Für Jenny stand an diesem Tag ein Vortrag zum Thema Coaching auf dem Plan. Die Seminare und Trainingsangebote wurden dabei von vielen bekannten Judoka geleitet, sodass man unter anderem den Weltmeister Alexander Wieczerzak, DJB-Ausbildungsleiter Ralf Lippmann, DJB-Katareferent Sebastian Frey, Europameisterin Martyna Trajdos den aktuellen Bundestrainer der Frauen U21 Lorenz Trautmann sowie Olympiasieger und ehemaligen Bundestrainer der Männer Frank Wieneke hautnah erleben konnte. Natürlich war auch Yoko das gesamte Festival über vertreten und trieb in allen Ecken und Enden des Festivals seinen Schabernack.
Am Samstag fand zum Abschluss des Festivals dann noch die DEM Ü30 statt. Die stark gefüllte Halle sorgte auch für einen ebenso vollen Jugendstand, sodass sich beide Naumburger maßgeblich an diesem aufhielten und sich parallel die spannenden Wettkämpfe anschauten. Abends gab es dann noch eine Abschlussparty, auf welcher der neue offizielle Judo-Song vorgestellt wurde. Nachdem viel getanzt und auch ein wenig geschlafen wurde, hieß es am Sonntag dann Abbau und Heimreise. Insgesamt hatte das Festival für jeden was zu bieten und bescherte Jenny und Tom Luca ein paar intensive Tage mitten im Geschehen mit viel Spaß und gewinnbringenden Seminaren, Fortbildungen und Trainings.
Jenny
Zum Muttertag machten sich die kleinsten erneut auf den Weg zur Otto-Goshi-Liga nach Halle. Dieses Mal wurden die Minis Julia Lützkendorf, Juli Tenor, Melina Stahl, Roman Kins, Kiran Ryl, Masser Musaev und Muslim Abastov noch vom etwas älteren Joe Werner begleitet.
Nachdem allen Mamas nochmal einen großen Applaus und ein kleines Präsent zu ihrem besonderen Tag erhalten haben, ging es auch schon zügig mit den Wettkämpfen los.
Begonnen mit den Mädchen konnten Juli und Melina je einen ihrer drei Kämpfe gewinnen und sich über Bronze freuen. Julia landete an diesem Tag in einer Gruppe mit sichtbar schwereren Gegnern und hatte auch einen Jungen in ihrer Gruppe. Trotz starker Kämpfe und vollem Krafteinsatz, konnte sie die physischen Unterschiede aber leider nicht überwinden und verlor ihre drei Kämpfe – dennoch auch hier eine hart erkämpfte Bronzemedaille.
Kiran und Masser landeten wieder in derselben Gruppe. Im internen Duell konnte sich erneut Masser durchsetzen, wobei es Kiran ihm dieses Mal schon deutlich schwerer machte. Zusätzlich gelang Masser noch ein zweiter Sieg, welcher ihm mit einer Niederlage im letzten Kampf die Silbermedaille bescherte. Auch bei Kiran war es eine knappe Entscheidung, am Ende reichte es hier aber noch nicht für einen Sieg. Die deutliche Weiterentwicklung wird aber trotzdem verdient mit Bronze belohnt. Roman kämpfte mehrfach über die volle Zeit und zeigte viele tolle Angriffe. Am Ende entschieden die Kampfrichter jedoch leider immer gegen ihn, sodass er nach drei Niederlagen ebenfalls eine die Bronzemedaille erhielt. Muslim startete heute zu seinem ersten Wettkampf und verkaufte sich sehr gut. Er versuchte alle Hinweise direkt umzusetzen, verlor seine drei Kämpfe aber. Der Mut wurde aber ebenfalls mit Bronze gewürdigt.
Eine Altersklasse höher kämpfte dann noch Joe, welcher zwar schon länger Judo macht, jedoch bisher nur selten Wettkämpfe besuchte. Die fehlende Erfahrung wussten seine drei Gegner gekonnt auszunutzen, sodass sich auch Joe drei Mal geschlagen geben musste und Bronze erhielt.
Vielen Dank wie immer allen Geschwistern, Mamas und Papas fürs Mitkommen, Helfen und Livetickern!
Jenny
Während andere am 01. Mai die Füße hochlegen, waren unsere Sportler zum „Kampftag der Judoka“ traditionsgemäß zum Sachsen-Anhalt-Randori nach Merseburg.
Nach einer gemeinsamen Erwärmung wurden die rund 150 Judoka in zwei Gruppen getrennt. Für unsere Minis gab es daraufhin acht Runden Standrandori, in denen sie ihre Partner mit „T-Rex-Superman“ hinzuschmeißen versuchten. Die größeren Friesen, darunter zum ersten Mal bei einer Vereinsfahrt auch Mohammed und Firdaus, stellten sich sogar zehn Runden Standrandori. Nach der Mittagspause ging es dann für alle gemeinsam in den Boden für eine weitere Stunde Judo. Alle unsere Judoka gaben sich große Mühe und probierten Geübtes mit viel Enthusiasmus aus, um für die letzten Wettkämpfe des Schuljahres gewappnet zu sein. Am Ende gab es sogar noch ein paar Schoko-Osterhasen von den Merseburger Veranstaltern. Vielen Dank für die Organisation an den PSV Merseburg.
Jakob