Am vergangenen Wochenende nutzen unsere erwachsenen Sportler gleich zwei Turniere als Vorbereitung auf den Landesmannschaftscup:
Am Samstag in Jüterbog kämpften Jenny Hemstedt und Marc Dewaldt und am Sonntag kämpften Jakob Schiek und gleich noch einmal Jenny in Rammenau.
In Jüterbog traten insgesamt fünf Frauen in fünf Gewichtsklassen an, sodass Jenny kampflos Gold erhielt. Dennoch kämpften die fünf Frauen in einer offenen Klasse Jede-gegen-Jede und Jenny konnte gegen die Starterin der -70-kg-Klasse gewinnen. Marc hatte drei harte Kämpfe in der Gewichtsklasse -81 kg, erkämpfte sich die Bronzemedaille mit gutem Judo und sammelte Selbstvertrauen für die kommenden Turniere. Jakob stand am Samstag als Kampfrichter auf der Matte.
Team Friesen Naumburg in Jüterbog
Am Sonntag starteten Jenny und Jakob dann unter der Fahne des JC Halle. Jenny konnte in der Poolphase einen Kampf mit einem sehr guten Uchi-mata und einem noch besseren Harai-goshi vorzeitig gewinnen. Im zweiten Poolkampf unterlag sie trotz gutem Judo nach voller Kampfzeit. Dadurch traf sie im Halbfinale auf die Trainerin des JC Halle Sylvia Strube - ein Name, der jedem Judo-Verrücktem etwas sagt. Gegen die geballte Erfahrungspower kam Jenny nicht an und unterlag Sylvia, womit sie Platz drei erhielt.
Jakob kämpfte sich -73 kg mit zwei Siegen und gutem Judo bis ins Finale vor, verlor dieses aber. Damit gab es die Silbermedaille für ihn. Für den JC Halle gab es in der Vereinswertung dank Jennys und Jakobs Beitrag damit den 6. Platz.
Jakob
Ende Oktober ging es für Jakob in die Hauptstadt Portugals. Allerdings war nicht etwa ein Urlaub der Grund, sondern es ging selbstverständlich um Judo:
In Lissabon fanden die diesjährigen Veteranen-Weltmeisterschaften statt, nachdem sie im letzten Jahr auf Grund von Corona abgesagt werden mussten. Nach insgesamt vier PCR-Tests und einer zweitägigen Zimmerquarantäne, durften sich alle Sportler in dem von der IJF gebuchten Hotel frei bewegen.
Im Jahr 2019 trat Jakob bereits als jüngster Jahrgang in Marrakesch an, schied dort nach zwei Niederlagen aber leider ohne Platzierung aus. Die damals gewonnenen Freunde hatten ihn allerdings nicht vergessen und so freute sich Jakob nicht nur auf die neue Chance des Wettkampfes, sondern auch auf altbekannte Gesichter. Zudem konnte im Hotel nochmal gemeinsam trainiert werden, sodass noch viele neue Bekanntschaften aus aller Welt hinzukamen.
Jakob mit den Trainern des Team USA
Mit insgesamt sechs Startern war die Gewichtsklasse -73 kg in der Kategorie M1 (30 bis 35 Jahre) gut besetzt. Ohne Freilos kämpfte Jakob in der ersten Runden gegen einen mongolischen Sportler, der mit seinem starken Griff die vielen Angriffe sicher abwehren konnte. Kurz vor Ablauf der Kampfzeit gelang es dem Gegner leider nicht nur Jakobs Technik abzuwehren, sondern auch diese zu übernehmen. Den Waza-ari konnte Jakob in der kurzen Zeit nicht mehr aufholen und musste sich daher geschlagen geben.
Die Medaille fest im Blick traf Jakob in seinem anschließenden Kampf um Platz drei auf einen Sportler aus Kasachstan. Dieser beschäftigte Jakob zunehmend und ließ ihm kaum Gelegenheiten zum Angriff. Am Ende konnte der Gegner seine Technik trotz Jakobs guter Verteidigung zweimal zum Abschluss bringen und Jakob bezwingen.
nach etwa der Hälfte der Kampfzeit fällt Jakob im Kampf um Platz drei gegen den Kasachen
Gemeinsam mit dem Brasilianer, den das gleiche Schicksal ereilte, teilte sich Jakob also den undankbaren aber keinesfalls unglücklichen Platz fünf. Im nächsten Jahr wird sich Jakob der Herausforderung eine Medaille auf diesem Turnier zu ergattern jedoch erneut stellen und das kommende Jahr intensiv zur weiteren Vorbereitung darauf nutzen.
Jakob und Ricardo Oliveira aus Brasilien
Jenny
Vergangene Woche starteten Hanna Römhild und Kalle Richter bei der Deutschen Einzelmeisterschaft U18 in Leipzig.
Hanna kämpfte -63 kg. In ihrem ersten Kampf wurde sie von ihrer Gegnerin gleich in der ersten Aktion überrascht und musste sich geschlagen geben. Entschlossen, dies nicht noch einmal geschehen zu lassen, setzte sie in ihrem zweiten Kampf alles daran, ihre Gegnerin mit dem geübten Judo zu bezwingen. Auch hier viel die Entscheidung schnell, diesmal aber zu Hannas Gunsten: Einen Angriff mit ihrer Spezialtechnik Ko-uchi-makikomi führte Hanna geschickt mit einem super Sukui-nage fort und warf so ihre Gegnerin nach nur 10 Sekunden. Zunächst gab es dafür nur Waza-ari aber nach kurzer Beratung am Kampfrichtertisch entschied man sich zu Recht für Ippon. In ihrem dritten Kampf konnte Hanna einen Angriff ihrer Gegnerin mit Ura-nage übernehmen. Der Kampf wurde immer härter geführt und anstrengender und Hanna erhielt leider drei Shido und damit Hansoku-make und schied damit aus. Hannas Leistung ist trotzdem Grund für sie stolz zu sein. Leider verabschiedet sich Hanna damit vorerst von uns, da sie in ihre Heimstadt zurückkehrt. Danke für die Zeit Hanna, du wirst uns fehlen, alles Gute für dich.
Kalle hatte die Definition von Lospech: Als jüngster Jahrgang stand er sofort einem vorjährigem Medaillengewinner gegenüber, kämpfte zwar wie gewohnt hart und entschlossen, musste sich aber geschlagen geben. Damit nicht genug traf er in seinem Trostrundekampf auf seinen Trainingspartner an der Sportschule - eine Situation, in die niemand gerne kommt. Hier hatte sein Mitstreiter diesmal die Nase vorn und so schied auch Kalle aus. Das Ergebnis spiegelt in keiner Weise Kalles Entwicklung in den letzten Jahren wieder und das wissen glücklicherweise auch seine Stützpunkttrainer. Kalle war in Leipzig zu seiner ersten Deutschen Meisterschaft, sicher aber nicht zu seiner letzten. Hau weiter rein Kalle, du bist der Hammer!
Jakob
Auch am Sonntag ging es wieder auf die Matte, dieses mal in Merseburg zum 30. Sachsen-Anhalt Randori. Am Start waren hierbei Amelie Bier, Jocelyn Grosse, Marsali und Marsiellah Kluge sowie Trainer und Betreuer Jakob und Jenny.
Nach einer intensiven Erwärmung ging es in eine kurze Technikeinheit, bei der die Sportler der U12 die große Außensichel O-soto-gari übten und für die größeren Morote-seoi-nage zu beiden Seiten mit anschließendem Hebel auf dem Plan stand. Danach ging es dann in bis zu zehn Runden Standrandori für Groß und Klein im Wechsel. Diese Möglichkeit, sich mal wieder gegen andere Sportler auszuprobieren, wurde von allen intensiv genutzt und man konnte viele schöne Aktionen beobachten! Leider musste Jocelyn nach der siebten Runde mit einem blauen Knöchel aussetzen und konnte somit das Spektakel nur noch von außen betrachten.
Damit war der erste Teil auch schon geschafft und verschwitzt ging es in die Mittagspause, um wieder ein wenig Kraft für den zweiten Part im Boden zu tanken. Auch hier gab es nochmal einen kleinen technischen Input, wobei sich die jüngeren Sportler auf Festhalten fokussierten und bei den älteren der Armhebel weiter vertieft wurde. Anschließend gab es dann wieder bis zu zehn Runden Randori für alle, welche ebensogut wie die ersten genutzt wurden!