Dieses Wochenende waren Jenny und Tom Luca sowie Jakob quer in Deutschland unterwegs. Dabei ging es einmal nach Westerstede bei Bremen zum Junior Team Treffen des DJB und nach Holzkirchen bei München mit der zweiten Bundesliga.
Nach einem gemeinschaftlichen Abendessen in Westerstede am Freitag ging es für Tom Luca und Jenny gleich in die Turnhalle für ein paar Kennenlern-Spiele, bei denen sich die beiden gut in das schon bestehende Team einfinden konnten. Danach klang der Abend bei gemeinsamen Spielen und Gesprächen gemütlich aus.
Der Samstag startete nach dem Frühstück mit einer kleinen Judoeinheit zum wach und warm werden, bevor dann beim Brainstorming für das im Mai anstehende Judo Festival auch die Köpfe beansprucht wurden. Nach einer Mittagspause ging es anschließend wieder in die Sporthalle für weitere Theorie und Praxis zum Thema Teambuilding - unter anderem mussten verschiedene Hindernisse in kleinen oder großen Gruppe überwunden werden, was mit Handicaps wie verbunden Augen oder Sprechverbot für alle eine spaßige Herausforderung darstellte.
Anschließend ging es dann wieder in den Seminarraum, um einige Ideen des Brainstorming weiter zu vertiefen.
Damit wurde sich das anschließende Abendessen und der Cocktailabend unter dem Motto "alkoholfrei Sport genießen" redlich verdient.
Der letzten Morgen wurde mit kleinen Spielen eingeleitet, bevor es dann nach einem kurzen Vortrag über Freiwilligendienste im Sport an die weitere Planung der Ideen für das Judo-Festival ging und das Wochenende mit einer kurzen Auswertung auch schon fast vorbei war. Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen wurde sich voneinander verabschiedet und gleich dem nächsten Treffen entgegengefiebert.
In Holzkirchen in Sübayern war Jakob mit der Zweiten Mannschaft des JC Leipzig in der Bundesliga unterwegs. Aus der Mannschaftssicht lief die Bundesliga zwar nicht gut, doch Jakob konnte seinen ersten Sieg in der Bundesliga erkämpfen. Gegen Kim Chi Wiesbaden stellte sich Jakob aufgrund personeller Not des Leipziger Teams in die Gewichtsklasse +100 kg und konnte gegen Alexandre Franc (2020 Bronze bei der DEM U18 +90 kg) im Golden Score nach fast sechs Minuten gegen den deutlich schwereren Gegner gewinnen. In einem zweiten Einsatz -90 kg gegen den Ukrainer Konstantin Anachenko (2008 Gewinner des World Cup Tallin -73 kg), der für das JT Rheinland antrat, konnte er nicht gewinnen aber wieder einmal einen internationalen Kontakt knüpfen. Jakob war insgesamt mit seiner Leistung zufrieden und über seinen Sieg völlig berechtigt froh.
Jakob mit Konstantin Anachenko (UKR)
Jakob mit dem Team des JC Leipzig II
An diesem Montag hat sich unser Trainer Jakob nur eine Woche nach der Deutschen Einzelmeisterschaft gleich der nächsten Herausforderung gestellt. Mit Freund, Trainer und Uke Julius Hannig trat er zur Prüfung für seinen 4. Dan an. Dafür hatte sich Jakob monatelang sowohl auf der Matte als auch am Schreibtisch intensiv vorbereitet. Im Vergleich zu den früheren Stufen des schwarzen Gürtels steht hier die Theorie etwas mehr im Vordergrund, sodass die Techniken nicht nur demonstriert, sondern auch Prinzipien und grundsätzliche Verhaltensweisen tiefgehend erläutert werden sollen.
Den Auftakt gab das Prüfungsfach Kata, in dem Jakob die Kodokan-Goshin-Jutsu wählte, welche die moderne Selbstverteidigungsübung des Kodokan darstellt und in der man übt, sich gegen verschiedene Schlag- und Tritttechniken sowie gegen Angriffe mit Stock, Schwert und Pistole zu verteidigen. Die größte Entwicklung während der Vorbereitung hat unser Trainer dabei nach eigener Aussage im Boden gemacht, da dies bisher seine persönliche "Baustelle" war. Sowohl in Stand, Theorie, Kata und Boden attestiertem ihm die Prüfer sehr gute Leistungen. Die neu erworbenen Kenntnisse werden mit Sicherheit auch im Training zur Anwendung kommen, wodurch Jakob diesen Schritt nicht nur für sich allein gegangen ist, sondern der ganze Verein von seinem Eifer und Ehrgeiz, stets das Beste aus sich herauszuholen, profitieren darf. Aber auch der Uke darf dabei als wichtigster Begleiter natürlich nicht leer ausgehen und bekam als Dankeschön für seine vielen Trainingsstunden, Stunden auf der Autobahn, Hilfe, konstruktive Kritik und Motivation einen neuen und ganz besonderen Judogi für seine Sammlung. Herzlichen Glückwunsch!
Jenny
Am vergangenen Wochenende fanden die Deutschen Einzelmeisterschaften 2021 in Stuttgart statt. Normalerweise ein Turnier, dass fast exklusiv den leistungssportlich organisierten Sportler*innen vorbehalten ist und zu deren Teilnahme selbst für sehr ambitionierte Breitensportler*innen sehr viele und hohe Hürden zu nehmen sind. Nach 18 Monaten unfreiwilliger Covid-Pause war aber alles etwas anders: Nach wie vor war die DEM maßgeblich ein Turnier der Kaderathleth*innen aber die Zugangshürden für Breitensportler*innen waren etwas gelockert. So kam es, dass Jenny und Jakob über je eine der "Wild-Cards" des Landesverbands Sachsen-Anhalt an der Meisterschaft teilnehmen durften. Damit ehrte der Landesverband das Trainingsengagement der beiden während des Lockdowns. Da weder Jenny noch Jakob aber jemals in ihrem Leben in leistungssportlichen Strukturen trainiert haben, fuhren sie trotzdem als absolute "Underdogs" in die Baden-Württembergische Hauptstadt.
Jenny startete in der Gewichtsklasse -57 kg und Jakob -73 kg. Jenny traf in ihrem Kampf auf Hiller aus Mönchengladbach. Die Nordrhein-Westfälin, die unter anderem schon zwei internationale Turniere gewonnen hat, setzte Jenny von Anfang an hart zu und konnte sie nach ca. zwei Minuten in einer Bodensituation bezwingen. Jenny musste nun darauf hoffen, dass ihre Gegnerin sich bis ins Halbfinale vorkämpfen würde, denn nur dann würde Jenny in die Trostrunde einziehen. Leider kam es nicht dazu, sodass Jenny ausschied. Ähnlich erging es Jakob, der in Runde eins auf den Hessen Markloff traf, den Bronzemedaillengewinner der U21-DEM des Vorjahres, welcher ebenfalls schon drei Medaillen auf internationalen Turnieren vorzuweisen hat. Nach zwei beherzten Stand-Angriffen von Jakob musste auch er sich seinem hessischen Gegner im Boden geschlagen geben. Jakobs Gegner gewann zwar noch einen Kampf, verlor aber seinen Einzug ins Halbfinale und so war nach langer Wartezeit auch für Jakob klar, dass er nicht in die Trostrunde einziehen würde.
Insgesamt müssen sich unsere beiden Starter aber nicht verstecken, für beide zählte im Kontext des Gegnerfeldes vor allem der olympische Gedanke und viele andere Sportler*innen nahmen die Chance in Stuttgart zu starten gar nicht erst war und viele weitere fielen in den ersten Sekunden ihres ersten Kampfes direkt auf Ippon. Dass Jenny und Jakob gestartet sind zeigt, dass auch unsere Trainer immer bemüht sind, sich stets zu verbessern und an sich zu arbeiten. In diesem Sinne nehmen sie aus Stuttgart vor allem Erfahrung und Freude am Judo mit. Ganz im Sinne des Credo von Kano Jigoro Shihan: "Es geht nicht darum der Beste zu sein. Es geht darum besser zu sein, als du gestern warst." Die Wettkampfsaison ist damit wieder eröffnet, doch Corona ist nicht vorbei, daher der Aufruf von Jenny und Jakob an euch alle: kommt in die Halle zum Training, solange es geht. Vielleicht seid es bei der nächsten Deutschen Meisterschaft dann ihr, die Sachsen-Anhalt und Naumburg vertreten dürfen. Hajime!
Nur je drei "Wild Cards" hat der Judo-Verband Sachsen-Anhalt dieses Jahr für die Deutschen Einzel-meisterschaften der Männer und Frauen und gleich zwei davon gingen nach Naumburg: Jenny und Jakob dürfen neben den gesetzten Sportlern den Landesverband am 04. September in Stuttgart vertreten. Neben der regulären Vorbereitung waren sie dafür dieses Wochenende zusätzlich noch einmal in Leipzig, um sich einen Trainingsinput von Olympiasieger und Doppelweltmeister Udo Quellmalz zu holen. Nach etwas Fußball ging es direkt ins Randori und im Anschluss gab "Quelle" Taktik-Hinweise und technische Lösungen für Kämpfe gegen die gleiche und die gegengleiche Auslage. Ein gut genutzter Samstag Vormittag für unsere DEM-Starter genau eine Woche bevor sie in Stuttgart auf der Matte stehen. Die DEM kann bei Sportdeutschland.tv live verfolgt werden.
Jakob