Am 28.01. ging es für die Judoka der SG Friesen Naumburg nach Gerwisch zur Landeseinzelmeisterschaft U18 und U21 und zum anschließenden Landesmannschafts-Mixed-Team-Cup der Männer und Frauen.
Als jüngste Jahrgänge in der U18 war das Ziel für Ludgar Kosdon, Amelie Bier und Jocelyn Grosse vor allem Erfahrung in der neuen Altersklasse zu sammeln. Alle drei hatten den zum Teil deutlich erfahreneren Gegnerinnen und Gegnern noch nicht viel entgegenzusetzen, kämpften aber beherzt und bemühten sich die Trainingsinhalte umzusetzen. Die vereinsinterne Begegnung U18w -48 kg entschied Amelie für sich gegen Jocelyn. Alle drei erhielten am Ende Bronze.
Tom Luca Stahl konnte in letzter Zeit nicht so viel trainieren, wie er gerne würde, da er sich auf seine Abiturprüfungen vorbereiten muss. In der U21m -60 kg wurde er dennoch Landesmeister – allerdings leider kampflos. Damit ist er aber trotzdem nächste Woche für die Mitteldeutsche Meisterschaft in Schmölln qualifiziert.
Für ein deutliches Ausrufezeichen sorgte Hannah Möttig in der U18w -57 kg. Sie siegte in ihren beiden Poolkämpfen souverän vorzeitig mit guten Übergängen vom Stand zum Boden. Das Halbfinale entschied sie schnell mit einem mustergültigen O-uchi-gari für sich. Im Finale zeigte sie noch einmal ihre Klasse im Übergang zum Boden und sicherte sich in ihrer ersten LEM U18 den Landesmeistertitel und damit genau wie Tom Luca den Setzplatz zur Mitteldeutschen Meisterschaft.
Der Tag war für die Naumburger Friesen Judoka aber noch nicht vorbei. Für viele fing er jetzt 14:00 Uhr erst an. Zum zweiten Mal fand der Landesmannschafts-Mixed-Team-Cup statt. Bereits seit nun fünf Jahren findet der Landesmannschaftscup der Männer und seit vier Jahren der Landesmannschaftscup der Frauen statt. Das Mixed-Team-Event in Anlehnung an die Veranstaltungen der International Judo Federation, bei dem Männer und Frauen gemeinsam in einem Team kämpfen, ist nun auch ein fester Bestandteil des Liga-Betriebs im Sachsen-Anhaltinischen Judo. Die Naumburger Friesen sind der einzige Verein, der bisher zu jeder dieser Veranstaltungen ein Team gestellt hat. Bisher erkämpften die FrauenPower zweimal die Silbermedaille und einmal Bronze und 2022 erkämpfte das Mixed Team ebenfalls Bronze. Das Männerteam „Domfalken Naumburg“ blieb bisher ohne Edelmetall.
Der Kampftag startete für die Friesen mit dem Kampf gegen den „Haldensleber JC Halle“ die Kampfgemeinschaft des Haldensleber JC und des JC Halle. Vasile Turuta (-90 kg), der mit Domfalken-Mannschaftskapitän Jakob Schiek beim JC Leipzig kämpft, brachte die Naumburger 1:0 in Führung, was Jenny Hemstedt (-70 kg – Kapitänin der FrauenPower Naumburg) schnell zu einem 2:0 ausbaute. Der Anschlusspunkt gelang dem HJCH dann aber gegen Lisa Weinelt (+70 kg) und dann drehte die Kampfgemeinschaft die Begegnung sogar mit zwei weiteren Siegen -66 kg (für Naumburg: Tom Luca Stahl) und -81 kg (für Naumburg: Paul Bielig). Doch Manuel Weinelt (+90 kg) hielt die Domstädter im Rennen und sorgte fulminant für ein 3:3. Nun ging es in den letzten Kampf der Mannschaftsbegegnung: Die frisch gebackene Landesmeisterin der U18 – erst dieses Jahr alt genug, um überhaupt beim Landesmannschaftcup starten zu können – ging -57 kg auf die Matte. Es war ein zäher Kampf gegen die Hallenser Gegnerin, doch am Ende konnten die Naumburger jubeln. Hannah holte den Sieg für sich und das Team: 4:3 für Naumburg.
In der zweiten Begegnung ging es gegen die Favoriten des SV Blau-Rot Pratau. Die Mannschaften aus Pratau – egal ob Männer-, Frauen- oder Mixed waren bisher immer Medaillengewinner bei den Team-Events in Sachsen-Anhalt und kamen zum Landesmannschafts-Mixed-Team-Cup als Titelverteidiger des letzten Jahres. Sie starteten in den Kampftag mit einem 6:1-Paukenschlag gegen den PSV Anhalt-Zerbst. Aber Manuel Weinelt ließ sich -90 kg nicht aus der Ruhe bringen, übernahm einen Angriff des Pratauer Gegners und schloss souverän im Boden ab. Jenny Hemstedt (-70 kg) bewies ebenfalls Nerven: Nachdem sie in Rückstand gekommen war konnte sie in einer Bodenaktion ihre Gegnerin abwürgen und zur Aufgabe zwingen – 2:0. Auch der dritte Punkt ging nach Naumburg, denn Lisa Weinelt hatte +70 kg keine Gegnerin. Doch dann startete Pratau mit der Aufholjagd: -66, -81 und +90 holten sie die Punkte gegen Tymur Pantelieiev (unseren ukrainischen Neuzugang), Frank Hülße und Marc Dewaldt. Wieder ging es mit 3:3 in die -57 kg und wieder war es Hannah Möttig, die das Zünglein an der Waage ausmachte. Mit zwei schönen Wurfaktionen sicherte sie den Sieg und damit die Silbermedaille für die Naumburger Friesen.
Und nun war er da der Moment: Das erste Mal hatte ein Naumburger Team in einem Liga-Event die realistische Chance auf Gold. Ein Sieg gegen Zerbst war mit der heutigen Form durchaus machbar und die Anhaltiner waren vom „Haldenleber JC Halle“ mit 7:0 abgefrühstückt worden. Doch kein Gegner darf unterschätzt werden, wenn das einer weiß, dann Kapitän und Trainer Jakob Schiek.
Daher schwor er die Kämpferinnen und Kämpfer aus Naumburg noch einmal auf Konzentration und Siegeswille ein und es ging in den letzten Kampf des Tages: -90 kg Marc Dewaldt – Sieg für Naumburg 1:0; -70 kg Jenny Hemstedt – Sieg für Naumburg 2:0; +70 kg Lisa Weinelt – kampflos 3:0. Der Sieg und Gold zum Greifen nah. Dann aber das kurze Zittern: -66 kg unterlag Tymur Pantelieiev – 3:1. Doch langjähriger Gaststarter und Punktegarant Vasile Turuta machte den Sack -81 kg zu. 4:1 und Gold sicher! Manuel Weinelt und Hannah Möttig krönten ihren Wettkampftag dann auch noch mit je einem vorzeitigen Sieg und einer perfekten Bilanz. 6:1 für die SG Friesen Naumburg und der Gesamtsieg.
Allen Naumburgern war die Freude darüber anzusehen endlich im elften Mannschaftswettkampf im Ligabetrieb in Sachsen-Anhalt den Pokal des Siegers hochheben zu dürfen.
Mit diesem Schwung geht es nun ins Training und im Juni LMC der Männer und zum LMC der Frauen, wenn die Naumburger wieder ihre FrauenPower zeigen und die Domfalken zum Sieg fliegen.
Ein großes Dankeschön gilt es noch an Herrn Rosenhahn und Herrn Bier von der Öttner Transport GmbH, die die Naumburger Judoka heute mit einem Bus unterstützten. Erwähnt gehört auch noch Dennis Dürgerov vom Köthener SV 09 der von Beginn an für die Domfalken kämpft, er erkämpfte sich heute bei der LEM U21 Bronze und stellte sich noch als Kampfrichter zur Verfügung. Danke auch an Irina, die wieder als Teamfotografin unterwegs war. Die Kämpfe können hier noch einmal geschaut werden (Kampfstart ca. 53 min)
Hajime!
Jakob