Am heutigen Samstag ging es in Tangermünde hoch her: Zunächst stand die LEM U15 an – leider ohne Naumburger Beteiligung. Tatsächlich hatte es nicht ein einziger U15er aus dem gesamten Burgenlandkreis in die Hansestadt geschafft. Sehr schade und hoffentlich trauen sich zur nächsten Landesmeisterschaft (26.06. U13) wieder ein paar Friesen Judoka auf die Matte.
Im Anschluss gab es den Landesmannschaftscup der Männer und Frauen.
Bei den Frauen kämpfte die „Frauenpower Naumburg“ bestehend aus Jenny Hemstedt, Martina Josten-Hülße und Gaststarterin Rabea Schmidt aus Jena gegen die Frauen des SV Blau-Rot Pratau im Modus best-of-three. Jenny konnte direkt im ersten Kampf die Führung für die Saalekämpferinnen holen. Rabea unterlag aber der abgebrühten Pratauerin und es stand 1:1. Martina gelang es leider nicht gegen die sehr erfahrene Kämpferin von der Elbe zu gewinnen und der Hinkampf ging so 2:1 aus. Im Rückkampf konnte Jenny wiederum die Frauenpower in Führung bringen und diesmal gelang es Rabea ihre Gegnerin aus Pratau auf Waza-ari zu werfen. Allerdings drehte die eiskalte Pratauerin die Begegnung und es stand erneut 1:1 als Martina auf die Matte ging. Leider gelang auch ihr die Revanche nicht und auch der Rückkampf ging 2:1 verloren. Damit beendet die Frauenpower den LMCF 2022 auf dem zweiten Platz und das Team kann sich über wohlverdiente Silbermedaillen freuen. Es kam sogar noch zu einer dritten Begegnung gegen die Pratauerinnen, bei den die Gewichtsklassen etwas freier interpretiert wurden. Jenny konnte hier einen weiteren Punkt holen.
Die Männer fuhren bereits am Freitag nach Tangermünde und trainierten dort mit den Burgadlern des TSV. Bei der gemeinsamen Trainingseinheit wurden schon die ersten Freundschaften geschlossen, die im Anschluss beim Essen beim Kroaten und bei einer mitternächtlichen Stadtführung durch Tangermünde vertieft wurden – vielen Dank für die Gastfreundschaft.
Bei einer Besprechung sprachen sich die Kämpfer gegenüber den Kapitänen Friedemann und Jakob ganz klar für das Ziel Medaille aus. So versuchten die beiden daher auch das Team am frühen Samstagnachmittag auf den Wettkampf und die bevorstehenden Aufgaben einzustimmen.
Zunächst ging es gegen den „HaldensleberJCHalle“. Zum Hinkampftag in Merseburg unterlagen die Greifvögel diesem Team noch mit 3:2, heute glückte die Revanche: -66 kg brachte Tom Luca die Burgadler und Domfalken kampflos in Führung, -73 kg erhöhte Vasile auf 2:0. Zu einer individuellen Revanche trat Dennis -81 kg gegen Paul Raabs an, zunächst sah es so aus, als würde Dennis diesmal den hochgewachsenen Hallenser knacken, doch wieder schaffte es der Rot-Weiße Kämpfer Dennis zu werfen – 2:1. Paul B ging -90 kg auf die Matte hatte aber dem erfahrenen Christian Beyer nicht viel entgegenzusetzen. Damit stand es 2:2 als es ins Schwergewicht ging und auch dies war eine Wiederauflage des ersten Kampftags: Jakob ging wieder gegen Jörg Schumacher auf die Matte und konnte erneut den Punkt holen. Der Sieg für die Greifvögel war da! 3:2 für die KG Domfalken Burgadler.
Der nächste Gegner hieß FSV Magdeburg. Auch gegen die Magdeburger unterlagen die Greifvögel in Merseburg 3:2 doch mit der Verstärkung aus Tangermünde war heute der Sieg vielleicht drin. Wieder startete Tom Luca -66 kg, und in einem Hin und Her war er letztlich erfolgreich. Obwohl sich der Magdeburger Gegner dreimal aus Tom Lucas Festhalte befreite, konnte Tom Luca letztlich den Sack zu machen und das Team 1:0 in Führung bringen. Auch Vasile konnte -73 kg erneut auf 2:0 erhöhen. -81 kg ging diesmal Frank H hochgestellt auf die Matte. Der erfahrene Fabian Burlisch ließ dem Naumburger aber kaum eine Chance. Dennoch galt immer noch der Matchpunkt für Naumburg-Tangermünde. Diesen wollte Jakob -90 kg verwandeln, was ihm jedoch nicht gelang. Wieder ging es mit 2:2 ins Schwergewicht und diesmal stand der Tangermünder Kapitän Friedemann auf der Matte. In einer harten und langen Begegnung setzte sich letztlich der Burgadler gegen den Hauptstädter Kapitän Christian Döbberthin durch und holte den dritten Mannschaftssieg für die KG Domfalken Burgadler. Die Bronzemedaille schien sicher.
Aber sie schien es nur. Unbemerkt von allen entwickelte sich ein wahrer Zahlen-Krimi um die Plätze zwei bis fünf. Nachdem der SV Halle die KG Domfalken Burgadler mit 5:0 abfrühstückte (-66 Tom Luca, -73 Frank H, -81 Volker, -90 Paul B, +90 Norman) waren auf einmal vier Mannschaften noch um alle Platzierungen (außer Platz 1) im Rennen – nur dass das zu dem Zeitpunkt keiner wusste: Der HaldensleberJCHalle hatte genau wie der FSV Magdeburg und die KG Domfalken Burgadler drei Siege auf ihrem Konto. Und der SV Blau-Rot Pratau zwei Siege, würden die Pratauer unser Team schlagen, hätten gleich vier Teams aus je acht Begegnungen drei Siege. Zunächst holte Tom Luca aber zum dritten Mal den Startpunkt nach Naumburg und Tangermünde. -73 kg holte der abgebrühte Kapitän der Pratauer Julius Hannig den Punkt gegen Dennis – 1:1. Adriano Horn brachte nun sogar die Pratauer in Führung, da er Volker schlagen konnte. Es ging -90 kg und Friedemann wollte die KG im Spiel halten. Es gelang ihm zwar Tymur Fajzulin gegenzudrehen (Waza-ari), er geriet im Anschluss aber in eine Festhalte nah am Rand der Sicherheitsfläche. Beim Versuch sich aus der Festhalte zu befreien geriet er auf den Hallenboden, gemäß der Regeln führte dies automatisch zum Sieg des Pratauers. Damit hatten die Pratauer ihren dritten Sieg fest. Norman ging noch einmal hochgestellt ins Schwergewicht, unterlag dem Pratauer Gegner jedoch. Als Jakob sich nun an das Auszählen der Siege und Unterpunkte machte, kam die schockierende Realisierung: gleich vier Teams hatten drei Siege auf ihrem Konto, eines von ihnen mit 17 Unterpunkte, eines mit 16, eines mit 15 und eines mit 14 – enger ging es wirklich nicht. Hinter dem SV Halle auf Platz 1 landete mit ihren 17 Unterpunkten der FSV Magdeburg, dahinter mit 16 Unterpunkte der SV Blau-Rot Pratau und die 15 Unterpunkte hatte der HaldensleberJCHalle. Trotz drei Mannschaftssiegen – dem besten Ergebnis seit der Teilnahme am LMC – landeten die Kämpfer der KG Domfalken Burgadler auf dem 5. und damit letzten Platz.
Am ersten Kampftag war der Sieg der Domfalken Burgadler gegen den SV Blau-Rot Pratau der erste Mannschaftssieg seit 2018, nun war die Niederlage gegen die Pratauer letztlich der Kampf, der die Medaille kostete – Ironie des Sports. Die „Rote Laterne“ sollte trotzdem nicht zurück nach Naumburg gehen. Friedemann bestand darauf, sie den Naumburgern abzunehmen und sie in Tangermünde bis zum nächsten Jahr aufzubewahren.
Die individuellen Ergebnisse und Leistungen konnten sich dennoch auf jeden Fall sehen lassen, insbesondere Tom Luca lieferte eine Gewichtsklasse höher wieder souverän ab, Friedemann und Jakob hatten gute Aktionen und zeigten auch taktisch gutes Judo, Vasile und Dennis stellten erneut ihre hohe Qualität unter Beweis und die weniger erfahrenen Kämpfer Paul, Frank, Volker und Norman trauten sich viel und griffen aktiv an, was für die Zukunft Lust auf mehr macht. Und auch trotz des letzten Platz' war dies die erfolgreichste Saison der Domfalken (und Burgadler) und das Teamgefühl war ein grandioses.
Herzlich Glückwunsch zu den individuellen Erfolgen und danke an die Tangermünder für die Unterstützung in diesem Jahr und die Gastfreundschaft. Herzlichen Glückwunsch an die Frauenpower und vielen Dank an Irina für die Fotos.
Jakob